Zwischen Naturschutz und Naturnutzung – wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage für gesellschaftliche Diskurse über die Nutzung von Kulturlandschaften
Der Biodiversitätsverlust ist ein systemisches Risiko, das sich global und zeitverzögert zeigt und daher schwer zu greifen ist. Internationale Studien belegen, dass menschliches Handeln ein zentraler Treiber dieses Risikos ist. Konsequentes Handeln zum Schutz der Biodiversität ist bislang allerdings ausgeblieben. Warum ist das so? Diese Frage stand im Mittelpunkt meiner Dissertation, die theoretisch in der Risikosoziologie verankert ist. Auf der empirischen Ebene habe ich zu dieser Frage Interviews, Workshops und Umfragen in drei deutschen Regionen durchgeführt. Ein zentrales Ergebnis ist, dass Risiken immer auch der gesellschaftlichen Wahrnehmung unterliegen. Diese wird von vielschichtigen soziokulturellen Dynamiken beeinflusst. Wissenschaft und Politik adressieren diese Komplexität, dazu gehören auch historische Gegebenheiten oder aktuelle Machtverhältnisse, bislang jedoch noch nicht ausreichend.
Geht das, verschiedene Perspektiven für eine Nachhaltigkeitstransformation unter einen Hut zu bekommen? – Einblicke in den Ansatz „Theory of Change“
Um Nachhaltigkeitstransformationen gezielt zu unterstützen, ist es sinnvoll, ein gemeinsames – Disziplinen übergreifendes – Bild der notwendigen Veränderungsprozesse zu entwickeln. Während viele Methoden und Ansätze oftmals nur Ausschnitte dieses Bildes zeigen, will der Ansatz „Theory of Change“ (ToC) verschiedene Ausschnitte zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Die Anwendung des Ansatzes ist allerdings herausfordernd. Dass sich die Anwendung trotzdem lohnt, zeigte sich beim inter- und transdisziplinären Programm „Wings“ an der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs in der Schweiz.