Konflikte um den Wald der Zukunft: „Wir fördern den konstruktiven Dialog“
Der Klimawandel bedroht auch die Wälder in Deutschland. Daher werden Wege gesucht, sie widerstandsfähiger zu machen. Dabei bleiben Fragen offen. Wie soll dieser „Wald der Zukunft“ genau aussehen und wer darf ihn wie nutzen? Darüber gibt es große Kontroversen. Die ISOE-Wissenschaftlerinnen Deike Lüdtke und Anna Brietzke arbeiten im Forschungsprojekt „Konflikte um den Wald der Zukunft“ in einem Team aus Sozial- und Naturwissenschaftler*innen gemeinsam mit weiteren Expert*innen. Ihr Ziel ist es, Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen, um die Debatte um den Wald der Zukunft voranzutreiben. Warum das wichtig ist, erklären sie im ISOE-Interview.
Erlaubt, machbar, utopisch? Aus dem Forschungstagebuch eines Reallabors
Wer sich als Wissenschaftler*in aus der Grundlagenforschung in das Abenteuer der transdisziplinären Forschung begibt, muss sich umstellen und mit neuen Herausforderungen klarkommen. Das betrifft nicht nur die wissenschaftlichen Methoden, sondern auch das praktische „Überleben“ in einer Sozialwelt, die sich von der akademischen Welt oft dramatisch unterscheidet. Das Projektteam „Klimafreundliches Lokstedt“ hat sich nach Ende der Projektlaufzeit gemeinsam zurückgelehnt, die Projekterfahrungen aus der Distanz analysiert und mit einem Augenzwinkern ein Buch geschrieben, das es sich am Beginn des Projekts selbst gewünscht hätte.
„Ein verregneter Sommer bringt uns das verlorene Grundwasser nicht zurück“
Im Juni dieses Jahres forderte Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Bevölkerung zum Trinkwassersparen auf, einzelne Kommunen erteilten Verbote für Wasserentnahmen aus Bächen und Flüssen und für das Bewässern von Gärten. Dabei ist in Deutschland eigentlich genügend Wasser vorhanden, zumindest versichern die Wasserversorger das immer wieder. Wie passt das zusammen? Ein Gespräch mit ISOE-Forscher Robert Lütkemeier über unseren Wasserverbrauch, sinkende Grundwasserspiegel und den Sommerregen.
Stand und Fortschritt Klimaanpassung – Forschungsprojekt entwickelt neues Tool für Kommunen
Der Klimawandel fördert Hitzeperioden, Starkregenereignisse, Überschwemmungen, Stürme oder Trockenphasen. Die kommunale Klimaanpassung zielt daher darauf ab, die lokale Widerstandsfähigkeit gegenüber diesen klimatischen Veränderungen zu stärken sowie Bürger*innen, Unternehmen und Infrastrukturen zu schützen.
Zukunft aus dem Reallabor? Was die Forschungsmethode für die Nachhaltigkeitsforschung bringt und wie das geplante „Reallabor-Gesetz“ zu bewerten ist
Das Reallabor ist ein noch vergleichsweise junger Forschungsansatz, der Raum zum partizipativen Experimentieren bietet. Ausgehend von einer gesellschaftlichen Problemstellung bringt es Forschung und Praxis zusammen. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung dieser Probleme geleistet werden. Insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung haben sich Reallabore etabliert. Im Interview spricht ISOE-Forscher Oskar Marg über Erfolgskriterien für das Forschungsformat und über die Möglichkeiten, die ein „Reallabor-Gesetz“ zur Förderung von Reallaboren eröffnen könnte.
„Das Experiment hat uns überrascht“ – wie nachhaltiges Pendeln durch einen Reallabor-Versuch gelingen kann
Trotz Homeoffice – immer mehr Menschen pendeln zur Arbeit. Auch in der stark wachsenden Metropolregion Frankfurt Rhein-Main. Die meisten der etwa 400.000 Pendler*innen…
Thomas Jahn im Interview über Umweltwissenschaft, sozial-ökologische Krisen und ihre Gestaltungsmöglichkeiten
Thomas Jahn ist Mitbegründer des in den 1980er Jahren gegründeten ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. Er hat die Nachhaltigkeitsforschung im deutschsprachigen Raum in entscheidender Weise geprägt. Im ISOE-Blog blickt er auf aktuelle Entwicklungen in der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik und plädiert für eine konsequente Anwendung des Vorsorge-, Verursacher-, Kooperations- und Gemeinlastprinzips.
Der Garten, die Insekten und wir – Gärtner*innentypen im Vergleich
Wilde Bauerngärten, mediterrane Parks oder großzügige Rasenflächen – die Vorstellungen vom perfekten Garten sind divers. Diese Vielfalt an Gartenstilen hat auch Einfluss darauf, wie insektenfreundlich die jeweiligen Gärten sind und welche Möglichkeiten für Insektenschutzmaßnahmen sich anbieten. Die Vorliebe für einen Stil und die entsprechende Gartengestaltung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem individuellen Naturbezug, dem eigenen Lebensstil sowie den Ansprüchen an den Garten und seine Nutzung. Wie diese Faktoren zusammenhängen und die Gartengestaltung prägen, haben wir in einer Interviewstudie mit Gärtner*innen aus Frankfurt untersucht.
Impuls zur Gründung der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung
Wie beflügeln sich Wissenschaft und gesellschaftliche Transformation? Diese Frage bewegt eine immer weiter zunehmende Zahl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen der transdisziplinären Wissenschaft, der sozial-ökologischen Forschung, der Citizen Science und weiteren Formen der partizipativen Forschung. Sie bilden die Communities, die sich jetzt zur gemeinsamen Fachgesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung zusammengefunden hat.
Quadratisch, praktisch, unvermeidbar? Schwierigkeiten und Potenziale der Reduktion von Verpackungsmüll im Lebensmittelhandel
Plastikmüll aus Verpackungen lässt sich mittlerweile überall finden: in Naturschutzgebieten, Flüssen, Seen, Ozeanen, in Wäldern, an Stränden, ja selbst in der Antarktis. Dass auch eine breite gesellschaftliche Öffentlichkeit diese Entwicklung mit Sorge betrachtet, zeigt das Ergebnis einer von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt herausgegebenen Umweltbewusstseinsstudie. In der repräsentativen Studie von 2016 benennen die Befragten „Plastik in den Weltmeeren“ noch vor dem Klimawandel als wichtigstes gegenwärtiges Umweltproblem.