Wissenstransfer – Wissenschaftskommunikation – transdisziplinäre Forschung: der Versuch einer Orientierung
Der Wissenstransfer ist inzwischen eine anerkannte Leistungsdimension von Wissenschaft. Ein breit geteiltes Verständnis von Wissenstransfer fehlt allerdings. Dies wird gerade in jenen Bereichen zum Problem, in denen wissenschaftliche Erkenntnisse wichtige Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Probleme leisten sollen. Das gilt insbesondere für die transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung. Hinzu kommt: Auch die Abgrenzung zur Wissenschaftskommunikation ist unbestimmt. Der Beitrag versucht hier eine Orientierung zu geben.
Transdisciplinary research: how are context dependencies, innovative formats and methods, societal effects, and scientific effects connected?
In transdisciplinary research, context dependencies, innovative formats and methods, societal effects, and scientific effects have all been discussed at length. However, the discourse still lacks an integrative perspective on these four key aspects. This blog post gives a glimpse into a new paper, in which the tdAcademy team provides an overview of each aspect and highlights relevant research questions that need answering in order to advance transdisciplinary research. It also presents tdCommunity as a means of connecting the transdisciplinary research community.

International research visits have not been possible since the onset of the COVID-19 pandemic. Photo: Lukas Drees (ISOE)
What can social-ecological research learn from the COVID-19 pandemic? Reflections and recommendations
The COVID-19 pandemic has vividly demonstrated the susceptibility of fieldwork activities – which play a key role in social-ecological research – to sudden crisis events. This contribution is reflecting on the question of how researchers can constructively deal with such challenges and in what respect this might also constitute a chance to promote a more inclusive and equitable research landscape. We are offering recommendations for overcoming disruptions to place-based research and some food for thought that may also be of interest beyond the social-ecological research community.
Wie man die gemeinsame Forschung im Reallabor erfolgreich gestalten kann – Einsichten aus der Begleitforschung in der Diskussion
Das transdisziplinäre Format „Reallabor“ erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Wissenschaft und Gesellschaft forschen hier eng und in experimenteller Weise zusammen, um so gemeinsam zu lernen und gesellschaftlichen Wandel sowohl zu fördern als auch besser zu verstehen. Reallabore sollen dabei auch über das Projektende hinaus Wirksamkeit entfalten und die Übertragung der erarbeiteten eigenen Ergebnisse auf andere Kontexte ermöglichen. Doch was sind die zentralen Faktoren, die dazu beitragen, dass Wissenschaft und Praxis den gemeinsamen Prozess bei diesem herausfordernden Forschungsansatz erfolgreich gestalten können?
Promovieren in transdisziplinären Forschungsprojekten: Sprungbrett oder Stolperstein für den wissenschaftlichen Nachwuchs?
Immer mehr Nachwuchswissenschaftler*innen promovieren im Rahmen von transdisziplinären Verbundprojekten. Das eröffnet eine Reihe von Chancen, birgt aber zugleich eine Reihe von Risiken. Eine kürzlich veröffentlichte empirische Studie geht den spezifischen Herausforderungen, Schwierigkeiten, aber auch den Vorteilen einer „transdisziplinären Promotion“ nach und leitet daraus Handlungserfordernisse ab.
Navigating towards sustainability: how research networks can make a difference using the ‘network compass’
Addressing complex sustainability problems requires more than scientific knowledge. Researchers must collaborate with societal actors from government, business and civil society, and engage in the co-production of knowledge and action. Sustainability-oriented networks can help to foster this co-production as they link different types of actors across various scales. But how can such networks effectively facilitate co-production? The ‘network compass’ offers guidance in supporting networks to reflect on effective strategies for sustainability transformations.
Lernen über Transdisziplinarität: Einblick in die Forschungspraxis
Transdisziplinäre Forschung unterscheidet sich von Forschung, die innerhalb einer Disziplin stattfindet. Wie wirkt dieser Forschungsmodus auf die beteiligten Wissenschaftler*innen und die wissenschaftlichen Ergebnisse? Diese Frage untersucht das ISOE im Projekt tdAcademy. Hier geben wir einen Einblick in die praktische Forschungsarbeit.
Zur Wissenschaftlichkeit transdisziplinärer Forschung
Wissenschaftlichkeit ist der Hauptanspruch wissenschaftlicher Wissensproduktion und wird durch standardisiertes Forschungshandeln charakterisiert. Der Beitrag untersucht das Verhältnis von Forschungshandeln und Wissenschaftlichkeit in transdisziplinärer Forschung im Vergleich zu disziplinärer Grundlagenforschung. Fünf Standards für transdisziplinäres Forschungshandeln dokumentieren eine veränderte Auffassung von Wissenschaftlichkeit in transdisziplinärer Forschung, die nach Akzeptanz in der wissenschaftlichen Gemeinschaft sucht.
Navigating the infodemic – braucht Wissenschaft ein neues Kommunikationsverständnis?
Schon vor der COVID-19-Pandemie befand sich die Wissenschaft in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Länger schon fordern Politik und Gesellschaft von ihr nicht nur gesichertes, sondern vor allem anwendbares Wissen, hinzu kommen Forderungen nach ökonomischer Verwertbarkeit von Forschungsergebnissen. Die aktuelle Krise beschleunigt diese Entwicklung. Sie wirft dabei auch ein Schlaglicht auf die Rolle der Wissenschaftskommunikation und zeigt, dass ein neues Kommunikationsverständnis unabdingbar ist.
Transdisziplinäre Zusammenarbeit als Reaktion auf sozial-ökologische Krisen – das Beispiel der Corona-Pandemie
Im ersten Halbjahr der Corona-Pandemie in Deutschland arbeiteten Politik, Wissenschaft und weitere gesellschaftliche Akteure eng zusammen. Diese Zusammenarbeit entwickelte Merkmale, die sich auch in methodisch strukturierten transdisziplinären Forschungsprozessen wiederfinden: erstens eine geteilte Beschreibung des Problems, zweitens die Integration von Wissen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und von Akteuren aus anderen Gesellschaftsbereichen und drittens eine fortlaufende kritische Bewertung von Zwischenergebnissen und Maßnahmen.