Water infrastructures as mediators between nature and society on the Croatian island of Veliki Brijun
The increasing frequency of extreme weather events in Europe is leading to debates about the construction, deconstruction or reconstruction of water infrastructures with the aim of creating more resilient societies. Dams, pipelines or wells are often portrayed as technological systems that channel water flows in order to meet basic human needs such as a sufficient supply of drinking water or a reliable protection against floods. This article uses the example of the island of Veliki Brijun, Croatia, in order to show how water infrastructures not only reflect but also shape the changing relationships between nature and society over the course of time in a particular area.
Lützerath und Fechenheimer Wald: Gegenwärtige Nachhaltigkeitskonflikte und ihre Herausforderungen für transdisziplinäre Forschung
Die aktuellen Auseinandersetzungen um „Klima versus Kohle“ in Lützerath oder „Wald versus Asphalt“ in Frankfurt am Main werden derzeit in den Medien, in der Politik und am Stammtisch breit diskutiert. Die transdisziplinäre Forschung hat den Anspruch, krisenhafte Entwicklungen durch gestalterische Ansätze in nachhaltige Bahnen zu lenken. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, inwiefern sich aus den aktuellen Konflikten besondere Herausforderungen für die transdisziplinäre Forschungspraxis ergeben.
Zwischen Naturschutz und Naturnutzung – wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage für gesellschaftliche Diskurse über die Nutzung von Kulturlandschaften
Der Biodiversitätsverlust ist ein systemisches Risiko, das sich global und zeitverzögert zeigt und daher schwer zu greifen ist. Internationale Studien belegen, dass menschliches Handeln ein zentraler Treiber dieses Risikos ist. Konsequentes Handeln zum Schutz der Biodiversität ist bislang allerdings ausgeblieben. Warum ist das so? Diese Frage stand im Mittelpunkt meiner Dissertation, die theoretisch in der Risikosoziologie verankert ist. Auf der empirischen Ebene habe ich zu dieser Frage Interviews, Workshops und Umfragen in drei deutschen Regionen durchgeführt. Ein zentrales Ergebnis ist, dass Risiken immer auch der gesellschaftlichen Wahrnehmung unterliegen. Diese wird von vielschichtigen soziokulturellen Dynamiken beeinflusst. Wissenschaft und Politik adressieren diese Komplexität, dazu gehören auch historische Gegebenheiten oder aktuelle Machtverhältnisse, bislang jedoch noch nicht ausreichend.
Zivile Konfliktbearbeitung als Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation in der Klimakrise
Die komplexen Zusammenhänge zwischen Klimakrise und Konflikten machen zunehmend Schlagzeilen und zeigen sich nicht zuletzt in den zähen und schleppenden Verhandlungen auf Klimakonferenzen. Die gerade zu Ende gegangene COP27 zeigt beispielhaft, wie sehr Konflikte und Kriege nachhaltige Schritte in der Klimapolitik verhindern. Ein dominantes Narrativ lautet, der Klimawandel werde Konflikte weiter „anheizen“ und gesellschaftliche Sicherheit bedrohen. Im Gegensatz hierzu kann die gemeinsame Anstrengung zur Bewältigung des Klimawandels nicht nur eine Gelegenheit für sozial-ökologische Transformationen der Gesellschaft sein, sondern auch für die Transformation von Konflikten, wenn man Methoden und Ideen der „Zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB)“ kennt und einsetzt.
Avoiding pitfalls in knowledge transfer. A guide using the example of communication with Namibian land users
Transdisciplinary research ideally builds upon both scientific approaches and practical knowledge from stakeholders. However, in advanced stages of the research process, how should the knowledge transfer of relevant research results to local stakeholders take place? The example of Namibian land users shows that knowledge has to be prepared and communicated in a target group-specific way. The more you know about the target group in question and the earlier you take the upcoming knowledge transfer into account, the easier this process will be. Although there are phases during the transfer process during which the focus is on the transfer of knowledge from research to practice, it is important not to view this communication process as a one-way street, but as a genuine dialogue.
„Der Impact ist zum Greifen nah“ – Warum der Förderstopp für „BioTip“ auch Konsequenzen für die internationale Biodiversitätsforschung hat
In der Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Kipppunkte, Dynamik und Wechselwirkungen von sozialen und ökologischen Systemen“ forschen rund 130 Wissenschaftler*innen seit 2019 in sieben internationalen Projekten zu den Wirkungsketten, die Ökosysteme zum Kippen bringen können. An zwei dieser Projekte ist auch das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung beteiligt. In einer Mitteilung des BMBF vom 9. Juni wurde das vorzeitige Ende der Fördermaßnahme angekündigt. Im ISOE-Blog sprechen Flurina Schneider und Marion Mehring über die Konsequenzen dieser Entscheidung, sowohl für die Projekte, die Forschenden als auch für die internationale Biodiversitätsforschung.
A green deal cannot be left to economics and engineering
To stay within the ecological carrying capacity of our planet, we need to fundamentally transform the economy. We must look beyond technological solutions to find truly regenerative ways of living which restore rather than further deplete natural capital. Such a nature-based economy hinges on social innovations and new economic thinking, including degrowth and care economy.
The role of plant characteristics in environmental conflicts
Soybeans are a crucial crop for the world economy. Argentina as the world’s third largest transgenic soy grower plays a key role in the global soy value chain with transgenic soy being a pillar of the country’s development model. Several conflicts are emerging around soy cultivation in Argentina and I focus on the conflict about royalties on transgenic soy seeds between farmers, the state and seed companies. Here, I will in particular show how some plant characteristics of soy have an effect on the emergence and the development of the conflicts.
Lokale Dialoge als Chance für Insektenbiodiversität und Landwirtschaft
Kurz vor Ende der Legislaturperiode hat der Bundestag mit dem sogenannten Insektenschutzgesetz den Einsatz von Pestiziden in Naturschutzgebieten verboten. In Anbetracht der Befunde zum Insektenschwund und den Nachweisen von Pestizideinträgen in Naturschutzgebieten war dieser Schritt mehr als überfällig. Für Landwirtschaftsbetriebe wird die Nutzung von Ackerflächen im Schutzgebiet dadurch allerdings erschwert. Konflikte zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sind vorprogrammiert. Gerade auf lokaler Ebene gibt es jedoch gute Möglichkeiten, bei Zielkonflikten zwischen unterschiedlichen Akteuren zu vermitteln und gemeinsam mit allen Beteiligten kooperative Lösungen zu finden. Welche Chancen lokale Dialoge für den Insektenschutz und die Landwirtschaft bieten, betrachtet dieser Blogbeitrag.
Groundwater: De-localized Resources in the Anthropocene
Groundwater is the main source of drinking water and irrigated food production worldwide. The invisible resource is, however, under stress from climate change, societal water withdrawals and long-distance effects – telecouplings. Virtual water trade, that is the water contained in traded products, and remote water supply are two examples of how society manages groundwater in such de-localised contexts. The junior research group ‘regulate’ examines the social-ecological regulation of groundwater against telecoupling effects in an inter- and transdisciplinary research setting. Case studies in Germany, Spain and Croatia provide the empirical basis to inform sustainable groundwater governance in Europe.