Thomas Jahn im Interview über Umweltwissenschaft, sozial-ökologische Krisen und ihre Gestaltungsmöglichkeiten
Thomas Jahn ist Mitbegründer des in den 1980er Jahren gegründeten ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. Er hat die Nachhaltigkeitsforschung im deutschsprachigen Raum in entscheidender Weise geprägt. Im ISOE-Blog blickt er auf aktuelle Entwicklungen in der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik und plädiert für eine konsequente Anwendung des Vorsorge-, Verursacher-, Kooperations- und Gemeinlastprinzips.
Die Corona-Pandemie als Ausdruck der Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse (Teil 3)
Neben dem Abstecken und Reflektieren von Grenzen und einem veränderten Blick auf die Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur bedingt eine sozial-ökologische Gestaltung auch einen angemessenen Umgang mit Komplexität und ungleicher Verteilung von Gestaltungsmacht.
Die Corona-Pandemie als Ausdruck der Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse (Teil 2)
Sozial-ökologische Transformationen können nur gelingen, wenn wir sie als gemeinsame Gestaltungsaufgabe verstehen. Die nachfolgend vorgestellten Gestaltungsprinzipien sollen Orientierung geben und Ansatzpunkte aufzeigen zur Bewältigung der aktuellen Corona-Krise.
Die Corona-Pandemie als Ausdruck der Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse (Teil 1)
Die „Corona-Krise“ und der gesellschaftliche Umgang damit hat schockartig die Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse als konkrete gesellschaftliche Erfahrung ins öffentliche Bewusstsein gebracht – bis tief in individuelle, existenzielle Lebensbereiche. Je größer die Gefahrenlage erscheint und je eingreifender die zu ihrer Eindämmung getroffenen Maßnahmen sind, desto eher wird sie in einen Zusammenhang mit anderen krisenhaften Entwicklungen gesellschaftlicher Naturverhältnisse wie dem anthropogen verursachten Klimawandel oder dem Verlust der biologischen Vielfalt gebracht. Diese miteinander verknüpften Krisen zeichnen sich, bei allen Unterschieden, durch Strukturähnlichkeiten aus.
Navigating the infodemic – braucht Wissenschaft ein neues Kommunikationsverständnis?
Schon vor der COVID-19-Pandemie befand sich die Wissenschaft in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Länger schon fordern Politik und Gesellschaft von ihr nicht nur gesichertes, sondern vor allem anwendbares Wissen, hinzu kommen Forderungen nach ökonomischer Verwertbarkeit von Forschungsergebnissen. Die aktuelle Krise beschleunigt diese Entwicklung. Sie wirft dabei auch ein Schlaglicht auf die Rolle der Wissenschaftskommunikation und zeigt, dass ein neues Kommunikationsverständnis unabdingbar ist.